Der kritische Rationalismus ist eine wissenschaftliche Methode und Philosophie des Erkenntnisgewinns, die von Karl Popper entwickelt wurde. Er schlug vor, dass Wissenschaftler Theorien aufstellen und dann versuchen sollten, sie zu widerlegen, anstatt sie zu bestätigen.
Ein zentraler Aspekt des kritischen Rationalismus ist die Falsifikation. Popper argumentierte, dass eine Theorie nur dann wissenschaftlich ist, wenn sie sich durch Beobachtung oder Experiment widerlegen lässt. Eine Theorie kann niemals endgültig bewiesen werden, sondern nur als vorläufig akzeptiert gelten. Wird eine Theorie widerlegt, muss sie verworfen oder überarbeitet werden.
Der kritische Rationalismus betont auch die Rolle des kritischen Denkens und der offenen Debatte in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Theorien sollten nicht dogmatisch verteidigt werden, sondern ständig in Frage gestellt und überprüft werden. Nur durch einen offenen Austausch von Ideen und Kritik kann Wissen voranschreiten und sich verbessern.
Eine weitere wichtige Idee des kritischen Rationalismus ist die Unterscheidung zwischen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Aussagen. Popper argumentierte, dass Aussagen über nicht-beobachtbare Phänomene, wie zum Beispiel religiöse oder metaphysische Überzeugungen, nicht verifizierbar oder falsifizierbar sind und daher nicht Teil der Wissenschaft sein können.
Der kritische Rationalismus hat das wissenschaftliche Denken und die Philosophie stark beeinflusst und trägt zu einem skeptischen und rationalen Zugang zur Erkenntnis bei. Es wird oft als Gegenposition zum Induktivismus angesehen, der darauf besteht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse durch Beobachtung und Induktion gewonnen werden können.
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